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Ehre ihrem Andenken!

Bei einer rückschauenden Betrachtung geziemt es sich, auch unseres Vereinslokals zu gedenken. Am 13.7.1907 wurde die Gaststätte der Witwe Benninghoven am Markt als solche ausgewählt und ist es geblieben, bis jene furchtbare Bombennacht des 2.Weltkrieges vom 29. zum 30. Mai 1943 das Gebäude in Schutt und Asche legte. Ein Vereinslokal soll der ruhende Pol innerhalb des Vereinslebens sein und das konnte man wahrlich von unserem Vereinslokal sagen. Unter der vorsorglichen Betreuung der „Tante Maria“, die der Jugend in ihren mannigfachen Nöten stets helfend zur Seite stand, fühlten sich die Mitglieder geborgen. Als die „Tante“ im August 1925 starb, übernahmen ihre Kinder Franz und Anna das Lokal und setzten die Tradition ganz im Sinne ihrer Mutter fort. Franz und „Tante Anna“ waren der jungen Generation dasselbe was ihre Mutter der älteren gewesen war. Ihrer bei unserem Jubiläum in Ehrerbietung zu gedenken ist dem Chronisten Herzensbedürfnis.

Als im Jahre 1918 das große Halt geboten wurde, brauchten die dem Grauen der Materialschlachten Entronnenen erst eine gewisse Zeit, um sich mit den völlig neuen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen in der Heimat vertraut zu machen; dann aber wurde der Spielbetrieb in verstärktem Maße aufgenommen. Millionen war im Felde die Erkenntnis gekommen, wie wertvoll in allen Lebenslagen ein sportlich durchtrainierter Körper ist. Der Staat hatte die Wichtigkeit der Leibesübungen im Interesse seiner Bewohner erkannt und machte sich mehr und mehr zum Schirmherr der Sportbewegung. Gelder wurden bewilligt, um die Jugend in weitem Maße dem Sport zuzuführen, große Stadien und Sportplätze gebaut; der Sport hatte die breite Masse des Volkes erfasst.

Der 19. November 1919 wurde ein Markstein in der Vereinsgeschichte. Getragen von dem Gedanken, dass in gemeinsamer Arbeit das Ziel aller Leibesübungen, die Volksgesundheit, eher zu erreichen sei, als durch Nebeneinanderarbeiten in Einzelvereinen, entstand durch die Vereinigung des Vereins für Leibesübungen mit der Ronsdorfer Turngemeinde der

„Turn- und Spielverein 05 Ronsdorf e.V.“.

In den nun folgenden Jahren erlebte der Ronsdorfer Fußballsport einen seiner Höhepunkte. Nicht nur die Tatsache, dass die gesamte Vereinsarbeit auf eine breitere Basis gestellt wurde, dass die Anzahl der Mannschaften vermehrt und eine separate Jugend- und Schülerabteilung gegründet wurde, kennzeichnet die Blütezeit der Jahre 1919 bis 1923, ganz besonders war es das hervorragende Können und der glänzende Ruf der damaligen ersten Mannschaft, F. Ruthekolk (Torwart), P. Staas, M. zur Löwen (Verteidigung), A. Halbach, E. Heyder, M. Dreseler (Läuferreihe), E. Lichte, S. Dickmann, P. Matthey, K. Wüster, H. Benninghoven (Sturm), die dem Verein alle Ehre machte und dem Namen des Turn- und Spiel-Vereins weit über die Grenzen des Bergisch-Märkischen Raumes hinaus Anerkennung verschaffte.

In diese Zeit fällt auch der Beginn so mancher Sportfreundschaft mit namhaften Vereinen der Nachbarschaft, wie Barmen 1872, den späteren Sportfreunden „Schwarz-Weiß“, der Sport- und Spielvereinigung Barmen, des Cronenberger Sportclubs und nicht zuletzt mit den alten Freunden des Sport- und Spielvereins Elberfeld.


Einweihung der Waldkampfbahn

Zu den wichtigsten Daten in der Geschichte des TSV gehört der 20. August 1922, der Tag, an dem unsere vereinseigene Platzanlage, die „Ronsdorfer Waldkampfbahn“ eingeweiht wurde.

Inmitten der Anlagen des Ronsdorfer Verschönerungsvereins gelegen, umgeben vom Rauschen der bergischen Eichen, darf man sie mit Recht als das Ideal eines Sportplatzes bezeichnen. Wenn ihr der zweite Weltkrieg auch schwere Wunden geschlagen hatte, da mehrere Luftminen und schwere Sprengbomben den Baumbestand lichteten und die Platzdecke zerrissen, so hat sie doch bis heute den ihr eigenen Charakter als Waldkampfbahn behalten und es müsste eine der wichtigsten Aufgaben jedes Vereinsvorstandes sein, dafür zu sorgen, dass uns ihre Eigenart auch in Zukunft erhalten bleibt. Was uns diese herrliche Anlage noch besonders liebenswert macht ist die Tatsache, dass sie zum großen Teil in einem freiwilligen Arbeitsdienst der Vereinsmitglieder errichtet wurde, und wir wollen an dieser Stelle auch des Mannes gedenken, der das Hauptverdienst an dem Zustandekommen dieses wertvollen Besitzes hat: Robert Kretzmann, damals 2.Vorsitzender des Turn- und Spielvereins.

Die Platzweihe selbst wurde zu einer erhebenden Feierstunde. Der damalige Bürgermeister Staas hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich die Festansprache zu halten. Er pries in seiner Rede die herrliche, einzigartige Lage der Kampfbahn, um die uns alle Vereine der Umgebung beneiden, würdigte die Ziele des TSV, gedachte der Schwierigkeiten, die zu überwinden waren und schloss seine Ausführungen mit den Worten:
„Möge der TSV weiter blühen und gedeihen und, wie es bisher war, eine Zierde und ein Stolz bleiben in seiner Vaterstadt und unter den Vereinen mit gleichen Zielen. In diesem Sinne gilt mein dreifaches Hoch dem weiteren Wohlergehen des Turn- und Spielvereins!“

Begeistert stimmte die Menge in das Hoch ein, und eine Welle der Ergriffenheit erfasste die alten Sportler angesichts der Tatsache, dass ihre Ziele, die noch vor wenigen Jahren verhöhnt und bekämpft waren, heute von hoher amtlicher Stelle gebührend gewürdigt wurden. Welch eine Wendung in den letzten 15 Jahren! Eine gewisse Stagnation im Vereinsleben trat in den Jahren 1924-1927 ein, bedingt durch die schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse, sowie durch das Nachlassen der Leistungen unserer ersten Mannschaft, von der einige der besten Spieler nicht mehr zur Verfügung standen. Hinzu kam noch, dass die Vereins-Ehe mit der Turngemeinde nicht immer eine glückliche war, -  hauptsächlich hervorgerufen durch die gegensätzlichen Auffassungen der beiden Spitzenverbände Deutsche Turnerschaft - Deutscher Fußballbund -.  So kam es dann im September 1927 zu einer Lösung der Ronsdorfer Turngemeinde vom TSV, der jedoch mit 225 Mitgliedern aus dieser Trennung zahlenmäßig recht stark hervorging. Dank der energischen und zielbewussten Arbeit des damaligen 1. Vorsitzenden Paul Matthey und seiner Mitarbeiter gelang es binnen kurzer Zeit, die Ordnung innerhalb des Vereins wieder herzustellen und das Vereinsgefüge fester denn je zu gestalten.


Eine Zeitepoche des TSV voll großer Leistungen

Die sportliche und organisatorische Wiedergeburt des TSV nahm dann  im Jahre 1928 ihren Anfang und verknüpfte sich mit einem Namen, der in den Annalen der Vereinsgeschichte mit goldenen Lettern herausgestellt werden muss: Emil Casel. Er übernahm nach Paul Matthey, der durch seine berufliche Tätigkeit im Ausland den Obliegenheiten des Vorsitzenden nicht mehr gerecht werden konnte, am 14. Januar 1928 das Steuer des Vereins, nachdem er schon vorher als 2. Vorsitzender tätig gewesen war. Seit 1946 ruht er in kühler Erde, nachdem er fast 20 Jahre dem Vereinsleben den Stempel seiner Persönlichkeit aufgedrückt hatte. Selbst Gründer des Vereins, mit Leib und Seele Fußballer, Idealist im wahrsten Sinne des Wortes, wurde er im Laufe der Jahre einer der markantesten und geachtetsten Männer im TSV. Aber nicht nur innerhalb des Vereins, sondern auch in den übergeordneten Verbänden galt sein Wort, hatte sein Rat Klang und Gewicht, und wenn der Turn- und Spielverein in den dreißiger Jahren seine bisher größten Erfolge errang, so war das zu einem großen Teil ein Verdienst dieses hervorragenden Vereinsführers. Er war kein lauter Kämpfer im eigentlichen Sinne des Wortes, aber ein aufrechter, gradliniger Mann. Ohne großen Aufwand von taktischen und dialektischen Mitteln, schöpfend aus seiner reichen Erfahrung als aktiver Sportler und langjähriger Vereinsanhänger, wissend um alle Belange als Fußballer, getragen von einer intuitiven Erkenntnis um die unschätzbaren körperlichen und seelischen Werte der Jugend, war er unbeirrbar klar in seiner Zielsetzung, - dabei aber immer wieder in allen inneren Kämpfen ausgleichend und beruhigend durch den Eindruck seiner einfachen aber bestimmten und unantastbaren Persönlichkeit. Nur einem solchen Mann war es möglich, fast zwanzig Jahre lang das Schiff des TSV durch alle Untiefen und die brodelnden Wogen der Interessenkämpfe in der Sportbewegung hindurch zu steuern, und deshalb sei dem allzu früh verstorbenen Emil Casel an dieser Stelle der Festschrift für alles, was er dem Verein war und für ihn tat, die Krone des Verdienstes in ehrendem Gedenken dargebracht.

Mit ihm in einem Atemzuge zu nennen ist auch unser im Jahre 1964 verstorbener Sportkamerad Otto Windgassen, der fast zwei Jahrzehnte ununterbrochen seine Erfahrungen und sein reiches Wissen in den Dienst des Vereins gestellt hat, sei es auf dem Posten des 2. Vorsitzenden oder in der manchmal undankbaren Rolle des Spielausschussobmannes. Auch ihm sei für seine Aufopferung und seine Treue zum Verein herzlich gedankt. Vergessen wir auch an dieser Stelle nicht, zwei verdienstvolle Mitglieder zu ehren, die, wenn auch nicht im Rahmen der Öffentlichkeit stehend, doch mehr als zwanzig Jahre dem Verein an wichtiger Stelle in vorbildlicher Treue gedient haben. Alfred Monhof und Fritz Rühl, und gedenken wir bei unserem 60-jährigen Jubiläum auch unseres verstorbenen Freundes Engelbert Wüster, der durch seine journalistische Tätigkeit und wohlwollende Berichterstattung in der Presse dem TSV unschätzbare Dienste geleistet hat.

Der sportliche Wiederaufstieg nach der Krise von 1927 erfolgte von innen heraus. Dank der intensiven Jugendbetreuung seitens des Vereins, bei der sich ganz besonders die Kameraden Paul Müller, Adolf Jung und Walter Lackhaus große Verdienste erworben haben, konnte schon bald eine neue, aus dem eigenen Nachwuchs hervorgegangene junge Fußballgeneration die schwarz-weißen Farben repräsentieren.



Es waren die Spieler: W. Born (Torwart), E. Meister, A. Sonneborn (Verteidigung), H. Steinhaus, H. Kretzmann, W. Bartholomäus (Läuferreihe), K. Diederich, H. Crone, A. Lichte, G. Voss, H. Benninghoven (Sturm).
Diese Mannschaft erregte allenthalben durch ihr technisch hochstehendes Spiel Aufsehen und verschaffte den „Zebras“ bald wieder neuen Glanz, gebührende Achtung und Anerkennung.

Darüber hinaus hatte der Verein zu jener Zeit noch einen zweiten Repräsentanten: das war die damalige „Lehrmannschaft“, heute würde man sagen „Jungliga“. Die Vereinsleitung war gut beraten, als sie die damalige erste Jugendmannschaft nach dem Erreichen des Seniorenalters nicht sofort den schweren Kämpfen in den Seniorenklassen aussetzte, sondern die in dieser Mannschaft vorhandenen Talente ausreifen ließ. Der Erfolg stellte sich denn auch ein, Sieg auf Sieg erspielte diese Elf und bald war in der Umgebung kein Gegner unter den 18- bis 21-Jährigen, der es mit unseren „Fohlen“ aufnehmen konnte. Die Lehrmannschaften der bekanntesten Vereine sind in jenen Jahren in der Waldkampfbahn zu Gast gewesen, aber nur wenigen ist es gelungen, einen Sieg von hier mit nach Hause zu nehmen.


A1-Jugend im Jahre 1936

Aus dieser Mannschaft gingen die beiden prächtigen Außenläufer Fritz Benninghoven und Werner Pick hervor, die zusammen mit Adolf Lichte, jene bekannte Läuferreihe bildeten, die über ein volles Jahrzehnt das Rückgrat unserer ersten Fußballmannschaft werden sollte.


Das unvergessliche silberne Jubiläum des TSV

In diese erfolgreiche Zeit fiel auch das Jahr 1930, das Jahr des 25-jährigen Bestehens. In den letzten Augusttagen konnte der Turn- und Spielverein unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sein Silberjubiläum feiern. Die hervorragend aufgezogenen Veranstaltungen gipfelten in dem Festakt im großen Saale des Ronsdorfer Ratskellers, sowie in der am darauffolgenden Tage in der Waldkampfbahn erfolgten Weihe des Ehrenmals für die im ersten Weltkrieg gefallenen Sportkameraden. Es waren zwei Festtage voller Freude und Geselligkeit, Höhepunkte im Eigenleben der Gartenstadt Ronsdorf, allen wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten in der großen Welt zum Trotz. Eine ganze Bürgerschaft feierte mit und nahm regen Anteil an diesem Jubiläum ihres Sportvereins. 
Der „General-Anzeiger“ der Stadt Wuppertal schrieb hierüber wie folgt:

„Samstagabend in Ronsdorf. - Ruhig liegen die sauberen Straßen der Stadt, in das rot-goldene Licht der sinkenden Sonne getaucht. Da tönt Glockengeläute von den Kirchtürmen; die Glocken künden den Sonntag und geben gleichzeitig dem Anfang des Jubelfestes des TSV eine feierliche Weihe“.

Der Ronsdorfer Ratskeller ist zu klein, um alle Freunde des Vereins aufzunehmen. Mit flotten Weisen leitet das Ronsdorfer Orchester den Abend ein. Der MGV „Union“ bringt eine Anzahl prächtiger Lieder zu Gehör. Freude auf allen Gesichtern, Feststimmung in den Herzen der Zuhörer.

Als Paul Matthey, eines der verdientesten Mitglieder des TSV, das Wort zu seiner Festrede ergreift, tritt größte Ruhe ein. Noch einmal streift der Redner kurz den Entwicklungsgang des Fußballsportes und mit ihm des TSV, legt Sinn, Zweck und Ziel der Bewegung klar, und kommt dann in erinnerungsreichen Worten zur Ehrung der Jubilare. Eine große Zahl betritt das Podium und nimmt für 25-jährige treue Mitgliedschaft die Ehrennadel des Vereins in Empfang. Für besondere Verdienste wird den nachstehenden Mitgliedern die Ehrennadel und eine Erinnerungsplakette überreicht: Engelbert Wüster, Robert Kretzmann, Karl Scholl, Alfred Monhof und Fritz Rühl.

Der verdiente erste Vorsitzende Emil Casel erhält außerdem einen Lorbeerkranz und von der ersten Mannschaft, aus Dankbarkeit für sein unermüdliches Wirken, eine Plakette. Ein Hoch und das Vereinslied beschließen diesen Festakt. Die Gratulationscour der befreundeten Vereine beginnt. Unmöglich, alle Namen zu nennen, die Reihe nimmt kein Ende, immer neue Ehrengeschenke werden aufgestellt. Unter den Gratulanten ragt vor allen Dingen der Vertreter des Westdeutschen Spielverbandes hervor, der die Verdienste des Ronsdorfer Fußballpioniers in warmen Worten schildert und eine Anzahl besonderer Auszeichnungen in Aussicht stellt.
Darbietungen musikalischer und gesanglicher Art wechseln in bunter Reihenfolge und noch lange ist man in echt sportlichem Geiste zusammen.

Die Feststunden am Sonntag können nicht schöner in Erinnerung zurückgerufen werden, als dass wir unseren alten Vereinsfreund und Schriftsteller Engelbert Wüster sprechen lassen, der am 1.9.1930 in der „Ronsdorfer Zeitung“ wie folgt schrieb:

„Nachdem der erste Festabend im Ratskeller verrauscht war, verrauscht im wahren Sinne des Wortes, in vollem Strom der Begeisterung, so wie Feste gefeiert werden müssen und wie es Tradition ist im TSV von je her, kam der Verein am zweiten Tag seiner vornehmsten Ehrenpflicht nach. In einer weihevollen Feierstunde wurde am Sonntagvormittag an dem neuerrichteten Ehrenmal in den Anlagen der Gefallenen des Vereins gedacht. In eitel Herrlichkeit gab ein unvergleichlich schöner Sommertag mit wolkenlosem Himmelsblau und gleißendem Sonnengold, mit voll erblühter Blumenpracht und über die Berge hallenden Glockenklängen, als Symbol triumphierenden Lebenswillens und ungebrochener Schöpferkraft der Natur, der ernsten Weihestunde den Rahmen. Wohl noch niemals hat sich an der herrlichen Waldkampfbahn in den Anlagen ein derart eindrucksvolles Bild geboten, wie es diese Stunde des Gedenkens war. Schon weit vor der festgesetzten Zeit hatte sich an dem Ehrenmal ein großer Teil der Angehörigen der Gefallenen sowie eine Anzahl prominenter Persönlichkeiten der Stadt eingefunden. Kurz nach 11 Uhr trafen dann die Sport- und Turnvereine im geschlossenen Zuge mit ihren Fahnen ein und nahmen vor dem mit der schwarz-weißen Vereinsfahne verhüllten, von Fahnen in den Stadtfarben auf halbmast flankierten Ehrenmal Aufstellung. Als das Ronsdorfer Orchester einleitend das Altniederländische Dankgebet „Wir treten zum Beten“ intonierte, konnten viele ihrer Bewegung nicht Herr werden und kämpften mühsam mit den Tränen. Für den verhinderten Verbandsvorsitzenden Closterhalfen fand Dr. Fr. Menzel, Barmen, in seiner Weiherede zu Herzen gehende Worte. Der Männergesangverein „Eintracht“ sang daraufhin das Sanctus aus der deutschen Messe von Schubert: „Heilig, heilig ist der Herr.“  Dann nahm Paul Matthey in einer tiefschürfenden Gedenkrede das Denkmal in den Schutz des TSV mit dem Dichterwort:

"Werde du Stein uns ein bleibendes Zeichen des Dankes,
Den uns'ren Toten wir immerdar schulden.
Uns nicht alleine, der Jugend, dem Volke zu dienen,
Galt Euch als Pflicht, und dies Vorbild leb' ewiglich in uns.
Werde du Stein ein Ermahnen an uns und an künft'ge Geschlechter.
Tapfer und selbstlos, wie Ihr wart, kurz - wirkliche Sportler zu werden."



In tiefer Andacht und ehrfurchtsvoller Trauer vernahmen die Hinterbliebenen unter den verwehenden Klängen des Liedes „Ich hatt’ einen Kameraden...“ die feierlichen und ernsten Worte voll Dankbarkeit an die toten Sportkameraden, und in manchem sportgebräunten Gesicht zuckte es verdächtig auf. Die Hinterbliebenen legten Blumen am Ehrenmal nieder, Kränze der Vereine folgten in großer Zahl, und bald umgab ein leuchtender Blumenflor den dunklen Granitstein.

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Aktualisiert ( Montag, den 16. Dezember 2013 um 10:11 Uhr )

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