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Ein Fest in Gold und Grün

Der Sonntagnachmittag naht. Noch liegt die mit einer neuen erstklassigen Decke versehene Kampfbahn einsam. Große Erfrischungsstände werden aufgebaut, schon kommen die ersten Zuschauer, um sich das Spiel der ersten Jugendmannschaften des Duisburger Spielvereins und des TSV Ronsdorf anzusehen.

 
Spitze des Festzuges am Ausgang der Marktstraße (Klein's Ecke)

Die glücklichen Gäste siegen mit 4:3. Da treten schon die alten Herren von Schwarz-Weiß Barmen gegen Ronsdorf an. Nach einem humorvollen, im Geiste alter Freundschaft durchgeführten Spiel trennt man sich unentschieden 1:1. Es geht dem Höhepunkt des Nachmittags entgegen; dem Spiel von Schwarz-Weiß Barmen gegen die erste Mannschaft des Jubelvereins. Die Sonne lacht golden vom Himmel, unter den alten Buchen und Eichen, die den Platz als grünen Kranz umrahmen, findet man erfrischende Kühle. Das Spiel beginnt. Wenn auch zum Schluss Ronsdorf nach einer heroisch torlos durchgehaltenen ersten Halbzeit gegen den besseren Gegner 7:1 verliert, so kann dies die Festfreude nicht dämpfen.
...Langsam leert sich die Kampfbahn, Abendschatten umspielen das Ehrenmal. Eine altersgraue, gebückte Frau legt noch einen Strauß Heidekraut am Denkmal nieder; eine Mutter, die ihren Sohn in ferner Erde grüßt. -
In einer gemütlichen Feier im kleinen Kreise findet das in allen Teilen wohlgelungene Jubelfest seinen Abschluss.
Wie tief zeigte sich doch damals die innere Anteilnahme und Freude über den wohlgelungenen Verlauf der 25-jährigen Jubelfeier bei all denen, die angesichts der feierlichen Anerkennung des mächtigen Sportgedankens zurückdachten an jene Zeit von 1905 und 1906, wo sie verpönt und beschimpft die ersten Tore auf den Feldern um Ronsdorf aufbauten und sich am Rasensport zu erfreuen suchten. Derselbe Idealismus jener Tage wurde bei diesen Jubiläumsfeierlichkeiten erneut wach und die Augen leuchteten vor Genugtuung und Freude bei den Alten und vor Stolz und Zuversicht bei den Jungen, die das Erbe übernahmen.

Die Menschen im Bergischen Lande verstehen es ja auch, Feste zu feiern auf eine besondere Lebensart, die Vertrauen und Freude vereint, die Glaube mit Tatsachen koppelt. Es ist hier nicht die rheinische Fröhlichkeit der Narren und Gecken üblich, sondern hier sind mehr die Freude, der Scherz und die Derbheit zu Hause, die man früher in den alten Spinnstuben fand. Der Witz der bergischen Donnerkiele ist eine Sache mit Saft und Kraft. Ihre Feste sind keine Redouten und Schaubilder, sondern die Bevölkerung kommt zusammen in alt überlieferter, nachbarlicher Biederkeit und in dem Gefühl gegenseitiger Achtung; alle sind sie aber bereit, sich hundertprozentig der Freude des gemeinsamen Festes hinzugeben. Und so trug auch die silberne Jubelfeier des TSV reiche Früchte im Gesamtrahmen der Ronsdorfer Gemeinschaft just zu dem Zeitpunkt, an dem man sie gerade zwangsläufig gegen den Willen aller der Großstadt eingemeindet hatte.


Wirtschaftliche Krisis beeinflusst den Sport

Wenn auch das große Jubiläum des TSV schon in einer Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs stattfand, so begannen die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf Deutschland sich in den nächsten Jahren in verstärktem Maße zu zeigen. Es blieb nicht aus, dass viele Mitglieder ohne Arbeit und Einkommen waren und die wirtschaftliche Not pochte an so manche Tür. Aber wie so oft in Zeiten der Depression besann sich auch dieses Mal die heranwachsende Jugend ihrer Ideale und schrieb den Sportgedanken auf ihr Panier. So kamen viele neue sportbegeisterte und gesunde Männer zum Turn- und Spielverein, junge und talentierte Burschen, die - wie sich in den kommenden Jahren herausstellen sollte - eine wertvolle Stütze für den Verein bedeuteten. Dank der intensiven und umsichtigen Leitung des Vorsitzenden Emil Casel gelang es, eine Breitenarbeit zu betreiben, die schon bald ihre Früchte einbringen sollte.


Erinnerungswerte Daten aus diesen Tagen:

1. Januar 1931:
Der Vorstand des Westdeutschen Spielverbandes ließ durch seinen Vertreter Herrn Höngen in Ronsdorf eine Feierstunde veranstalten, bei welcher der 1.Vorsitzende des TSV, Emil Casel, sowie der frühere Vorsitzende und aktive Mannschaftsführer Paul Matthey mit der goldenen Ehrennadel des Westdeutschen Spielverbandes ausgezeichnet wurden für hervorragende Verdienste um den Sport. Diese berechtigte Auszeichnung wurde im TSV mit großer Befriedigung aufgenommen.

18. Juli 1931:
Der TSV startete mit sechs Mannschaften eine interne Veranstaltung. Er bot mit einem Blitzturnier seinen vielen Anhängern erneut den Beweis regster und fruchtbarster Vereinstätigkeit. Bemerkenswert waren die Schlusspaarungen: die 1. Mannschaft konnte gegen die 1. Jugend-Mannschaft erst nach Verlängerung gewinnen, und ebenso konnte sie erst nach einem harten Kampf und gegen starken Widerstand der alten Kämpen im Schlussspiel gegen die Alte-Herren-Mannschaft, die mit riesigem Eifer an ihre schwierige Aufgabe heranging, mit dem knappsten aller Resultate (1:0) das Blitzturnier für sich siegreich gestalten.

17. August 1931:
Sportwerbetag zugunsten des Ronsdorfer Verschönerungsvereins, zu welchem Ronsdorfs Turner, Sportler und Sänger in gemeinsamer Front antraten.



Als alle Spiele auf dem schönen Platz der Waldkampfbahn beendet waren, da gab der Zufall diesem Waldfest ein Schlussbild, wie man solche nicht besser und wirkungsvoller hätte organisieren können: Mit brausenden Motoren zog in majestätischem Flug „Graf Zeppelin“ in niedrigem Kurs über die hohen Kronen des Ronsdorfer Waldes.

15. März 1932:
In ernster Stunde tiefgehender Schicksalswirren in deutschen Landen  formierten sich die Aktiven des TSV zu einer Gedenkfeier um das Ehrenmal. Die Gedächtnisrede von Paul Matthey stand unter den Worten:
„Nach ewigen, ehernen, großen Gesetzen müssen wir alle unsres Daseins Kreise vollenden...“
Zwei Minuten tiefstes Schweigen, und sechs Spielführer legten je ein Blumengebinde am Ehrenmal nieder.

22. August 1932:
Großkampftag in den Ronsdorfer Anlagen mit einem Sieg von 3:1 über den alten Rivalen Sportclub Cronenberg. Mehr als 2500 Zuschauer in der Waldkampfbahn. Es war ein Höhepunkt der Meisterschaftssaison. Leider wurde in den späteren Kämpfen die Siegesserie nicht fortgesetzt, so dass die schon von den optimistischen Vereinsanhängern mit mathematischer Sicherheit herausgerechnete Meisterwürde nicht erreicht werden konnte. Aber man durfte das Gefühl haben, dass mit dem Erreichten die Zukunft des TSV und damit des Ronsdorfer Fußballsportes gesichert sei.

1933 - das Jahr der Meisterschaft
Was nun in der Saison 1931/32 nicht gelang, das wurde ein Jahr später kaum erträumte Wirklichkeit. Einmal schon - im Jahre 1911/12 - hatte der damalige Ronsdorfer Ballspielverein in aufsehenderregendem Galopp die Meisterschaft des Bezirkes und anschließend die des ganzen Rheinischen Nordkreises gemacht; zum zweiten Male pochte dieses von jedem Verein ersehnte Meisterglück an die Pforten Zions, und es lag während der letzten Meisterschaftsspiele bei den elf sympathischen Spielern im schwarz-weißen Dress, ob das Tor sich öffnen würde, um die launische Göttin hereinzulassen. Die sportlichen Ereignisse nahmen ihren Verlauf und die Meisterschaft der 1. Bezirksklasse wurde am 7. Mai 1933 durch jenen unvergesslichen 2:1-Sieg über den Barmer Sportclub an der Zollstraße in Barmen herausgespielt.


Karl Nebendorf erzielt den entscheidenden Treffer

Den stolzen Erfolg erreichten: Born, Meister, Sonneborn, Benninghoven, Lichte, Pick, Crone, Nebendorf, Dorfmüller, Dahlhaus, Voss, (Zwinge und Bartholomäus von der Stammbesetzung fehlten infolge Verletzung).

TSV Ronsdorf ist Sieger und Meister der 1. Bezirksklasse und damit neue Bezirksliga-Mannschaft. Die Zuschauer sind nicht mehr zu halten, die Ronsdorfer Spieler werden auf die Schultern gehoben und vom Platz getragen. 



Nach dem großen Abmarsch von Barmen mit der Vereinsfahne wurde am Wasserturm der Zug von mehr als sechshundert Anhängern und vom Ronsdorfer Orchester abgeholt.



Das Gedenken an diesen großen Tag in der Geschichte des TSV kann nicht besser wachgerufen werden als durch den nachstehenden erinnerungsreichen Brief- und Telegrammwechsel über Ländergrenzen hinweg.

Telegramm aus Wuppertal-Ronsdorf an:

Paul Matthey Hotel Quirinal Rom vom 7. Mai 1933, 21.25 Uhr - Meisterschaft erkämpft - zwei zu eins - mit Sportgrüßen auch seitens der Mannschaft - Emil Casel

Lieber Herr Matthey!
Es ist eineinhalb Uhr in der Nacht, soeben bin ich aus der feiernden Gesellschaft nach Hause gekommen, aber es drängt mich, dem Sportfreund in der Ferne noch einige Zeilen über den heutigen großen Tag des TSV zu senden; dafür opfere ich gern noch eine Nachtstunde.
Die Woche war voller Aufregungen. Der Sonntag rückte heran und man hörte aus Heckinghausen alle möglichen Parolen. Der Barmer Sportclub wollte die Ronsdorfer mit soundso viel Toren Unterschied einfach ausschalten. Ein letzter Appell an die Mannschaft am Donnerstagabend und dann ging alles seinen Weg. Der Sonntag kam, bewölkter Himmel, alles im Zeichen des Spieles Sportclub Barmen gegen TSV Ronsdorf. Des Mittags setzten sich die Massen in Bewegung, es mögen mehr als tausend Ronsdorfer den Kampf miterlebt haben, blass und ernst die Gesichter, voller Hoffnung auf die stabile Hintermannschaft. Wohl dreitausend Zuschauer erlebten einen Kampf, wie ihn die Geschichte des TSV kaum kennt. Ronsdorf beginnt mit klarer Überlegenheit, jeder Spieler kämpft, kämpft so, wie wir es nicht anders erwartet hatten, aber es will nicht recht klappen. Drei, vier sichere Sachen werden durch Aufregung versiebt. Müschenig (Ohligs) leitet als bekannter Schiedsrichter korrekt, er hat auch unser ganzes Vertrauen. Das Spiel geht weiter, hin und her, die Zuschauer oft totenstill und mitgerissen von dem Kampf, der ja um die höchste Ehre der Klasse geht. Dann ein Durchbruch von Barmen, der Ball wandert von Stürmer zu Stürmer und landet unhaltbar bei Born im Netz. 1:0 für Barmen. Großer Jubel und Flaggenschwenken bei den Anhängern des Sportclubs. Nach wenigen Minuten ist dann Halbzeit. Sofort nach Wiederbeginn drängt Ronsdorf sehr, hat immer wieder Pech durch Schüsse gegen den Torpfosten und Querlatte, dann kommt der Ausgleich, zweiundzwanzig Minuten vor Schluss. Dahlhaus bekommt den Ball, geht an drei, vier Barmer Spielern vorbei und schießt unhaltbar ein. Der Jubel der gepressten Herzen bei den Ronsdorfer Anhängern lässt sich nicht beschreiben. Barmen spielt wieder an und Adolf Lichte erhält den Ball; tosende Zurufe der Anfeuerung, er umspielt drei, vier, fünf Gegner, gibt dann den Ball weiter an Dahlhaus, der lenkt zu dem freistehenden Nebendorf, und das Siegestor ist unhaltbar geschossen. Was sich nun ereignet, lässt sich kaum mit Worten aufs Papier schreiben. Kampf um jeden Zoll Boden; Sportclub wirft alle Mann nach vorne, Pick, Sonneborn, Nebendorf kämpfen mit letzter Kraft, das sind die TSV-Spieler, auf die die Ronsdorfer so stolz sind - anständig, sportlich und fair - alles für die Ehre ihres Vereins. Der Schlusspfiff des Schiedsrichters ertönt, und Ronsdorf ist Sieger und Meister in der 1. Bezirksklasse und damit Bezirksliga-Mannschaft. Die Zuschauer sind nicht mehr zu halten, die Ronsdorfer Spieler werden auf die Schultern gehoben und vom Platz getragen. Diese Stunde muss man erlebt haben, es war für mich der Ausgleich sehr vieler Arbeit und Mühen für den Verein.
Anschließend großer Abmarsch von Barmen mit der Vereinsfahne und wir wurden am Wasserturm vom Ronsdorfer Orchester abgeholt. Im großen Zuge von mehr als sechshundert Anhängern zogen wir mit Musik in Ronsdorf ein. Die Bevölkerung nahm riesigen Anteil. Die Mannschaft hatte auch ein Spiel gezeigt, wie wir es während der ganzen Serie nicht gesehen hatten. Selbst anwesende höhere Verbandsbeamte waren sprachlos  über solche Leistungen.
Es war ein Spiel des Meisters würdig.
Nun schließe ich meinen Brief und ich glaube, Ihnen hiermit in der Ferne eine große Freude gemacht zu haben. Die Mannschaft hat mich beauftragt, Ihnen Grüße auszurichten, was ich schon gestern Abend durch ein Telegramm getan habe.

Es lebe der TSV -
Ihr Emil Casel


Glückwunschbrief von Paul Matthey aus Rom an die Meistermannschaft des TSV:

Liebe Sportfreunde der 1. Mannschaft!
Nach einer unvergleichlichen Erfolgsserie - während welcher Ihr Schritt für Schritt, Spiel für Spiel in zäher Arbeitsleistung und richtig empfundenen Ehrgeiz Terrain um Terrain gewannt, Punkte an Punkte reihet - kam der 7. Mai und mit ihm der Tag der letzten Entscheidung heran. Eurem beispiellosen Sport- und Siegeswillen gelang es in jener denkwürdigen Stunde, ein Werk zu krönen, das wohl einzigartig bleiben wird in der Geschichte unseres an Tradition gewiss nicht armen Vereins. Die Siegespalme der Meisterschaft zu erringen, wird Euch bei den heutigen Umständen und Verhältnissen wohl nur einmal in Eurer sportlichen Laufbahn und Zusammenstellung vorbehalten bleiben, und dass Euch dieser Tag unvergesslich in der Erinnerung auch für das spätere Leben erhalten bleiben möge, soll einer meiner ersten Wünsche sein.

Es ist mir ein wirkliches Bedürfnis, den 11 Akteuren des grandiosen Kampfes in Barmen - und gleichzeitig den beiden gehandikapten Spielern Bartholomäus und Zwinge - meine aufrichtigen Glückwünsche zu übermitteln und Dank abzustatten für das, was diese spielerische Einheit für den Ronsdorfer Sport im allgemeinen und für die schwarz-weißen Farben des TSV im besonderen geleistet hat. Ich bin Tausende von Kilometern entfernt von Euch, aber nie war ich im Geiste mehr unter Euch als in jenen entscheidungsvollen Stunden am vergangenen Sonntag; und wie habe ich gewartet den ganzen Abend hindurch, dass ein Telegrafenbote kommen und mir den Sieg melden möge.

Vergeblich - in der Nacht um 11 Uhr steckte ich das Warten auf mit einem Seufzer: Sie haben es also nicht geschafft! Und dann - kurz nach Mitternacht holte man mich aus dem Schlaf, und ich wusste sofort, dass das sehnlich Erwartete doch noch Wirklichkeit geworden war:

„Meisterschaft erkämpft - zwei zu eins - mit Sportgrüßen auch seitens der Mannschaft - Emil Casel“

so kabelte Euer Vorstand, und meine Freude kannte keine Grenzen. Und in dieser Nacht, während welcher ich selbst noch bei einer guten Flasche alles das an meinem geistigen Auge vorbeiziehen ließ, was ich seit zwanzig Jahren im TSV Schönes und Schweres erlebt habe, - während welcher Ihr alle bestimmt noch in lautem Jubel und nie da gewesener Freude das herrliche Ereignis gebührend feiertet, - in dieser lauten Nacht überbrückte Euer Vorsitzender Emil Casel alle Entfernungen und schrieb mir in der Stille seines Zimmers aus der glücklichen Fülle seines Erlebens heraus einen langen Brief, um auch mich teilnehmen zu lassen an dem großartigen Wandel der Dinge. Seht, das nenne ich Sportfreundschaft und Kameradschaft! Ihr alle wisst, keiner hängt wohl so an den Geschicken des Vereins wie ich; nicht mit lauten Worten sei es gesagt, aber wo immer der TSV mich braucht und ruft, da bin ich zur Stelle; und für alles das war es mir der würdigste Dank, dass Resultat und Spielerleben des grandiosen Kampfes in so schlichter Selbstverständlichkeit durch meinen Freund Emil Casel an mich in die Ferne hinaus übermittelt wurden.

Und nun seid Ihr Meister - auf den Schultern Eurer begeisterten Anhänger vom Platz getragen, von den Ronsdorfer Sportanhängern geliebt und gelobt, von der Ronsdorfer Jugend aber angebetet, angestaunt und als Beispiel ausersehen. 

Ich kenne Euch gut und weiß, dass man stolz auf Euch sein kann, wenn es ums Ganze geht; ich hätte Euch kämpfen sehen mögen wie die Löwen in jenen Momenten, als Ihr nach dem Siegtor bei dem Resultat 2:1 jeden Zoll Boden verteidigen musstet! Vergesst nun aber im Taumel der Freude und Begeisterung Eure Pflichten nicht - Eure Pflichten gegen Euch selbst, gegen Euren Verein und gegen Euer Ansehen. Bleibt wie Ihr wart! Zeigt Euch einer Meistermannschaft in jeder Beziehung würdig, bleibt sportlich, anständig und bescheiden und lasst Euch keine großen Rosinen in den Kopf setzen. Wir sind und bleiben Ronsdorfer, das wollen wir nicht vergessen, auch wenn jetzt der Ronsdorfer Fußballsport durch Euch über die Grenzen der engeren Heimat hinausdringt. Ich habe morgen das große Glück, dem wichtigsten Spiel Europas in diesem Jahr in Rom beiwohnen zu dürfen: Italien gegen England bei Anwesenheit des italienischen Königs unter Leitung des Kölner Schiedsrichters Dr. Bauwens. Das ist zwar auch Sport, aber eine Millionenstadt ist schon seit einigen Tagen im Taumel, die ganze Presse ist wahnsinnig, und kein Eckchen in der riesig großen Anzahl der römischen Hotels ist noch frei. Seht Ihr, dieser Sport ist aber so meilenweit entfernt von Eurem Sport wie der Kaukasus von Ronsdorf.

Drei Ereignisse sind es, die dem TSV ein unvergessliches Gepräge geben, und bei zweien durfte ich teilnehmen: Die großartige Platzweihe der Waldkampfbahn, die Jubiläumsfeierlichkeiten mit der Weihe des Ehrenmals und nun die Erringung der Meisterschaft! Solche Erinnerungen bleiben unvergesslich und halten stand - auch für das spätere Leben, und gern denkt man dann zurück an das frohbeschwingte und unbelastete sportliche Erleben in der Jugendzeit. Und so wie ich Euch einst Platz machen musste auf dem aktiven Boden der Mannschaft, so kommt auch für Euch dereinst die Stunde, wo Ihr abtreten müsst, wenn eine andere Generation an der Reihe ist, die sportlichen Geschicke des TSV zu bilden und zu erfüllen. Nehmt dann mit Euch die unvergessliche Erinnerung an all das Schöne, was Ihr als aktive TSVer erlebt habt, und darunter soll die erste Stelle einnehmen - der 7. Mai 1933!

Das sei mein Glückwunsch und Dank an Euch!
Paul Matthey


Entwicklung der Fußballabteilung 1933-1939

Die Meistermannschaft hatte also den Aufstieg in die Sonderklasse geschafft, mit 22 Spielen und 36 Punkten hatte sie bei einem Torverhältnis von 59:23 ihr solides Können unter Beweis gestellt. Damit wäre die TSV-Elf in die höchste Spielklasse aufgestiegen, wenn nicht eine organisatorische Klassenänderung dieses verhindert hätte. Es entstand die Gauliga Niederrhein. Das Niveau des Fußballs an Rhein und Ruhr, schon hoch seit den Tagen, da zum erstenmal in Deutschland ein Ball gekickt wurde, musste dafür garantieren, dass auch in der Bezirksliga, der nunmehr der TSV angehörte, ein guter Fußball gespielt wurde. So war es tatsächlich. Punktespiele von hohem Format erlebte jetzt der zahlreiche Ronsdorfer Anhang in der Waldkampfbahn und auswärts. Im ersten Jahr der Klassenzugehörigkeit hatte die Mannschaft noch Abstiegssorgen. Dann aber kam eine Blütezeit sondergleichen. Unter der Leitung des bekannten Wiener Trainers Heinz Körner begann eine intensive Schulung der Senioren- und Jugendfußballer. Junge Leute wurden in die erste Mannschaft eingereiht. Der damals 17-jährige Hermann Störte war der erste, dem der Sprung in eine Mannschaft gelang, die spielkulturell vielleicht das beste dargestellt hat, was in 100 Jahren Vereinsgeschichte geboten worden ist. Unlösbar verbunden mit dieser Entwicklung war der Name eines Spielers: Adolf Lichte! Wann und wo in diesen Jahren die „Zebras“ aufspielten, ob in Düsseldorf, Essen, Köln oder Dortmund, ja sogar bis über die Grenzen des rheinisch-westfälischen Raumes hinaus, war Adolf Lichte als eine große Spielerpersönlichkeit bekannt. Damals noch mit der schweren Aufgabe des offensiven Mittelläufers betraut, war er der geistige und spielerische Führer der Mannschaft. Höhere Aufgaben kamen, so die Mitwirkung in der Wuppertaler Stadtmannschaft, die er gut ein Dutzend Mal übertragen bekam. Es muss an dieser Stelle noch einmal gesagt werden, dass Adolf Lichte in dieser Zeit zahlreiche Angebote namhafter Vereine ausgeschlagen hat, um seinem Heimatverein treu zu bleiben, eine Tat, die gerade in der Jetztzeit Bewunderung hervorruft.

Die Vereinsleitung mit ihrem damaligen 1. Vorsitzenden Emil Casel an der Spitze vergaß über den schönen Erfolgen der 1. Mannschaft nicht ihre hauptsächlichsten Aufgaben: Breitenarbeit und Jugendpflege. Otto Windgassen als Spielausschussobmann und Walter Lackhaus als Jugendpfleger waren wertvolle Stützen. Fünf Fußball-Seniorenmannschaften, eine Zahl, die bis heute noch nicht wieder erreicht worden ist, bildeten einen Teil des umfangreichen Spielbetriebes. Die vielen anfallenden Arbeiten des Spielausschusses erledigte der damalige Geschäftsführer Emil Rinke mit einer besonderen Gewissenhaftigkeit. Gastspiele der Senioren- und Jugendmannschaften in weiten Gebieten des in In- und Auslandes ließen erkennen, dass die Arbeit des Vorstandes eine gute war.

Aus der "Ronsdorfer Zeitung" vom 15. September 1936:

Gustavs Meisterschuss

Ihr Sportler von Ronsdorf denkt mal an,
was beim Fußball alles passieren kann.
Gestern gewann die Elf vom TSV
mit 3:0 gegen Gräfraths SSV;
ein solcher Start in die Meisterschaft
Zions Anhängern die größte Befriedigung schafft,
und heut' schon freut man sich auf das nächste "Fressen",
am kommenden Sonntag gegen die "fromme Helene" aus Essen.

Der gestrige Kampf war schwer und hart,
aber ganz dramatisch in einer besonderen Art,
und solang noch Sportler in Ronsdorf leben,
wird das gestrige Spiel ihnen Unterhaltung geben.

Denn Gustav Voß, der Linksaußen unserer Stadt
ein wirkliches Denkmal gesetzt sich hat
durch einen Meisterschuss mit der rechten Haxen, 
gegen den überhaupt kein Kraut gewachsen.

Von unserem Gustav sind wir allerhand gewöhnt
und gar oft wird seine Spielweise sehr verhöhnt,
aber nur von solchen, die nichts davon kennen
und das Kind dann beim falschen Namen nennen.

Gustav war gestern in großer Form,
den Gräfrather Verteidigern im Auge ein Dorn,
er war mal wieder wie der Wirbelwind;
er kurvte und kreiste geschickt und geschwind,
und wie stets hat er meisterhaft gezogen
seine berühmten, schneidigen Barmer Bogen.

Und dann - es war ein erhabener Augenblick
vollbrachte er sein unvergessliches Meisterstück.
Störte, der Halbrechte - legte ihm vor,
wunderbar war es - so zehn Meter vorm Tor,
Gustav - ganz ruhig und ohne jede Bange
fasst das Leder direkt mit der Spange,
- ein Zischen ging förmlich durch die Reihen -
und plötzlich hört man den Torwart aufschreien,
- im Netz zappelt der Ball - es ist ein Tor,
und der Pfosten vom Tor - er legt sich aufs Ohr: 
mit solcher Wucht hatte Gustav geschossen,
dass der morsche Pfosten glatt durchgebrochen.

Lauter Beifall belohnte die große Tat,
der Schiedsrichter wusste zunächst keinen Rat,
bis man die Sache dann notdürftig reparierte,
und er das Spiel wieder weiterführte.
Nach Schluss des Kampfes aber lief Gräfraths Jugend zusammen
und machte Jagd nach Gustavs wertvollen Autogrammen -,
schmunzelnd meint Ronsdorfs Spielführer Lichte:
"Damit hat Gustav ein Denkmal in das Vereins großer Geschichte!"

Leider ist Gustav Voß - einer der talentiertesten Spieler des TSV - aus dem großen Kriege nicht zurückgekehrt...
Ehre seinem Andenken!

Paul Matthey


Zu einer Meisterschaft hat es trotz großartiger Leistungen der 1. Mannschaft in diesen hoffnungsvollen Jahren vor dem 2. Weltkrieg nicht gereicht. 1936/37, eine Saison, die mit dem fast legendären 14:0-Sieg über den damals sehr starken Ortsrivalen BV Lüttringhausen ihren Höhepunkt hatte, sowie 1937/38 und 1938/39 gehörte die Mannschaft zur Spitzengruppe der Bezirksliga, die an vorderster Stelle VfR Ohligs, TuS Helene Essen und Schwarz-Weiss Barmen sah. Einberufungen verschiedener guter Spieler brachten noch im Friedensjahr 1938 die ersten Schwierigkeiten. Sie wurden gut überwunden, bedingt durch zwei Faktoren, die sich in den Kriegsjahren als gut und vorteilhaft herausstellen sollten: Gewissenhafte Jugendarbeit und die Verbindung zu Stellen der Wehrmachtskommandanturen. So gelang es, das Spielniveau zu halten und in der inzwischen auf den Bergisch-Märkischen Raum begrenzten Bezirksklasse weiterhin ein Wort mitzusprechen.


Ronsdorfs Fußballsport in der Kriegszeit

Im Sauseschritt der Zeit reihten sich die Jahre bis zu dem unglücklichen Tag, wo dem Volk in jähem Erschrecken der Atem stockte, und die Kriegsflamme im Osten und Westen blutigrot emporzüngelte; bald fiel ihr Schein auf eine waffenstarrende Welt. Die meisten jungen Sportler des TSV gehörten zu den Streitern, die zuerst hinauszogen in Not und Tod. Es wird immerfort ein Ruhmesblatt in der Historie des Vereins bleiben, dass es einigen tüchtigen Persönlichkeiten gelang, in der Ronsdorfer Waldkampfbahn trotz der Kriegszeit den zurückgestellten Aktiven sowie der heranwachsenden Jugend Ausspannung und Erholung bei Sport und Spiel zu bieten, und es bleibt eine Genugtuung festzustellen, dass die Vereinsleitung mit den vielen, kriegsbedingten Schwierigkeiten gut fertig wurde. Der Spielbetrieb ging trotz neuer Einberufungen reibungslos vonstatten. Spielausschussobmann Otto Windgassen hatte die Beziehungen zu den Wehrmachtsdienststellen ausgedehnt und damit dem Verein die Möglichkeit geschaffen, an Stelle einberufener aktiver Spieler Gastspieler einzusetzen.

Ein Erfolg war die inoffizielle Herbstmeisterschaft der Saison 1939/40. Neben Adolf Lichte, Fritz Benninghoven, Willy Schröder und Franz Heinrich vom alten Stamm waren es Nachwuchsleute und Soldaten der S4-Schützen, die dazu beitrugen, dass der Verein auch im ersten Kriegsjahr eine starke 1. Mannschaft stellen konnte. Günter Heyer und Kurt Ley waren die Jüngsten der Mannschaft des Kriegsjahres 1939 und bildeten mit Adolf Lichte eine Läuferreihe von beachtlicher Stärke.

Paul Felten, der 1940 die vorbildlich geleitete Jugendabteilung für den ausscheidenden, verdienstvollen Max Homberg übernahm und dieses Amt mit Sorgfalt und Liebe bekleidete, war in der Lage, der 1. Mannschaft immer wieder gute Nachwuchskräfte zur Verfügung zu stellen. Es würde zu weit führen, die vielen Soldaten, die als Gastspieler gerne und freudig das schwarz-weiße Trikot getragen haben, namentlich aufzuführen. Es verdient aber erwähnt zu werden, dass sie sich immer gut in das Vereinsleben eingefügt haben und dass der Verein es noch heute als seinen Stolz betrachtet, vielen Sportlern im feldgrauen Rock für einige Zeit eine Heimat bedeutet zu haben. In der Nachkriegszeit sind einige Briefe aus dem In- und Ausland von früheren Spielern eingegangen mit Worten des Dankes und der Anerkennung für die liebevolle Aufnahme in schwersten Kriegszeiten.

Als im Kriegsjahr 1941 die 1. Mannschaft in Abstiegsgefahr geriet, war es einer, dessen Name heute jeder Sportler kennt, der durch besondere Leistungen das Steuer herumriss: Adi Preissler, damals 21-jähriger Rekrut in der Diedenhofen-Kaserne und von Duisburg 1900 kommend, Nationalspieler und mehrfacher Torschützenkönig der Oberliga West. Seine und die Mitwirkung des Halblinken Erich Landwehr vom SC Buer-Hassel, ebenfalls Soldat in Ronsdorf, bestimmten vom Mai 1941 bis Oktober 1942 das Sturmspiel des Turn- und Spielvereins. Es war im vierten Kriegsjahr Wuppertals beste Angriffsreihe. Da mit Günter Trier und Günter Siebel zu Beginn der Saison 1942/43 zwei hochtalentierte Nachwuchsleute in die Mannschaft eingereiht werden konnten, ging man beim TSV voller Optimismus in die neue Meisterschaft. Wahrlich, man hatte sich nicht getäuscht. Schon nach wenigen Spieltagen war es klar, dass die Mannschaft bei der Vergebung des Meistertitels ein Wort mitsprechen würde. Die Stammbesetzung des Schlussdreiecks mit Rudi Müseler sowie Artur Sonneborn und Willy Schröder in der Verteidigung, Rolf Zöllner - er kam als Soldat sonntags von Düsseldorf auf Urlaub - waren eine Garantie für eine solide Abwehr. Im Sturm aber klappte es, wie kaum zuvor in den Friedensjahren. Ob Lichte, der damals auf Halblinks stand, Trier, Siebel, „Kiki“ Schmitz, Preissler, Landwehr oder Urlauber wie Kurt Rüsgen, Werner Rathmann, Hermann Störte u.a., sie schossen gegen stärkste Gegnerschaft Tore, wie wir sie in dieser Stetigkeit und Zahl bisher in Ronsdorf kaum gekannt hatten. Ungeschlagen schaffte die Mannschaft die Meisterschaft, an der sich neben den Stamm- und Gastspielern viele Wochenendurlauber - die teilweise mehrere hundert Kilometer gereist sind, um ihrem Heimatverein zur Verfügung zu stehen - besonders verdient gemacht haben. Der stolze Titel, endgültig sichergestellt mit einem 4:2-Sieg über Schwarz-Weiß Wuppertal am 2. Mai 1943 in der Waldkampfbahn, war ein Ruhmesblatt, für Spieler wie auch für die vielen ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter in der Vereinsleitung.

So sollte dann am Sonntag, dem 30. Mai 1943, die Aufstiegsrunde zur Gauliga, der höchsten Spielklasse, beginnen. Fortuna Düsseldorf, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach, heute Vereine der Regionalliga West, waren Gegner in dieser Runde. Es hat nicht sollen sein...
Die Nornen hatten beschlossen, ein anderes Garn zu spinnen, und das Schicksal schlug grausam zu.


Die Nacht des Schreckens und des Grauens

Wie es dazu kam, dass der TSV auch diesmal trotz Meisterschaft nicht die höchste Spielklasse erreichte, darüber berichtet unser Johannes Rauner, der jene grauenvolle Nacht vom 29./30. Mai 1943 in allen Einzelheiten erlebt hat:

„Es ist der Abend des 29. Mai 1943, ein Sonnabend. Im Lokale Benninghoven am Ronsdorfer Markt, dem Vereinslokal des TSV Ronsdorf, herrscht Hochstimmung. Der TSV ist Meister der Bezirksklasse Wuppertal/Remscheid im Fußball; zum erstenmal in den langen Jahren seiner Geschichte wird der TSV Wuppertal vertreten und den Versuch unternehmen, dem Bergischen Land wieder einen Verein in der höchsten deutschen Spielklasse zu bescheren, in der es ja nicht mehr vertreten ist, seit dem Abstieg des SSV Wuppertal.

Morgen steigt das erste Aufstiegsspiel, eines der schwersten der ganzen Runde, man muss nach Leverkusen und sich dort der Mannschaft von „Bayer“ stellen. Wird es gelingen oder kann es überhaupt gelingen, den Aufstieg zu erkämpfen? Gewiss, man hat die Meisterschaft glänzend geschafft, ohne Verlustspiel und mit 7 Punkten Vorsprung vor dem nächsten Verfolger, den Schwarz-Weißen aus Barmen. Aber, da sind die anderen Aufstiegs-Anwärter, Vereine mit Klang und Namen darunter, voran der deutsche Altmeister Fortuna Düsseldorf, dann die Sportfreunde Katernberg aus Essen, eine Mannschaft, die gerade in letzter Zeit durch ihre großartigen Siege im Pokal Aufsehen erregt hatte.

Hat der TSV die Stärke, Vereine dieser Klasse zu schlagen? Sind wir in Spielauffassung, Anlage, Schnelligkeit und Technik solchen Vereinen gewachsen? Dass es harte Kämpfe geben wird, darüber sind sie sich alle einig, die Aktiven wie die Vereinsleitung und auch die vielen Anhänger, die am heutigen Abend die gastlichen Räume der „Tante“ füllen. Aber „bange machen gilt nicht“, und „wir werden es ihnen schon zeigen“, das ist allgemein die Parole.

Man hat auch tatsächlich Glück gehabt im Ronsdorfer Lager. Man hat nicht nur keine Ausfälle an Verletzungen und Krankheiten in der ersten Garnitur zu verzeichnen, man kann sogar auf einige starke Urlauber zurückgreifen, die gerade daheim sind, wie die hervorragenden Techniker Siebel und Trier. Jetzt fehlt eigentlich nur noch Adi Preissler, der ebenso wendige wie schussstarke Mittelstürmer, um das Glück voll zu machen, und als es dann bekannt wird, dass Adi tatsächlich zu Hause ist, dass er morgen die schwarz-weißen Farben tragen werde, da ist nur noch eitel Freude und Sonnenschein im Ronsdorfer Lager. Da wird kein Skat und kein Billard mehr gespielt, da wird nur noch „vom großen Spiel“ gesprochen und alle sind sich einig, dass es morgen ein glücklicher Tag werden wird. Das Fußballfieber hat Ronsdorf erfasst.

"Wohltätig ist des Feuers Macht,
wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht...
denn was er bildet, was er schafft,
das dankt er dieser Himmelskraft...

Gegen 10.30 Uhr gehe ich nach Hause. Es ist eine schöne klare Mondnacht. Friedlich und still liegt der lindenumsäumte Marktplatz im Mondschein. Wie im Spitzweg-Gemälde heben sich die Konturen der hübschen bergischen Fachwerkhäuser vom nächtlichen Himmel ab. Nur hin und wieder begegnet man einem heimwärts eilenden Menschen.

Ronsdorf schläft; man geht früh zu Bett in der heutigen Zeit. Man weiß, gegen 11 Uhr muss der Schlaf abgebrochen werden, dann ertönen die Sirenen, dann muss man zu mindesten einmal durchs Fenster schauen, um festzustellen, wo es denn heute wieder hinhaut, um alsdann nach dem ersten Ton der Entwarnung wieder ins warme Bett kriechen zu können.

„Ach haben wir es doch gut in Ronsdorf. In anderen Gegenden, gar nicht weit von hier, sinken Nacht für Nacht ganze Straßenzüge, nein, ganze Stadtviertel in Schutt und Asche. Aber das hat für uns keine Gefahr. Wuppertal scheint kein begehrtes Ziel des Feindes zu sein und gar erst Ronsdorf? Was sollen die in Ronsdorf? Keine Schwerindustrie, keine Groß-Stadt, nur Kleinbetriebe und Hausbandwirkerei, da ist nichts zu fürchten.“ Unter diesen Gedanken bin ich zu Hause angelangt und in dem beglückenden Gefühl der Vorfreude auf den morgigen Tag lege ich mich schlafen.

„Doch furchtbar wird des Himmels Kraft,
wenn sie der Fessel sich entrafft...“

Ich mag noch nicht lange geschlafen haben, da werde ich durch Sirenengeheul geweckt. Ich kleide mich an und gehe nach draußen... Da weit im Westen tauchen Scheinwerfer auf, die Strahlenbündel setzen sich fort nach Osten zu. Der Richtung nach zu urteilen ist es Köln oder Leverkusen, mein Gott, nur nicht Leverkusen, da müssen wir doch morgen hin... Aber nein, die Geisterarme setzen sich gleichmäßig in östlicher Richtung fort. Jetzt tauchen sie über Solingen, jetzt über Remscheid auf. Die Bomber scheinen südlich vorbeizufliegen...

„Aus der Wolke ohne Wahl,
zuckt der Strahl! Rot wie Blut ist der Himmel...“

Doch was ist das? Ganz plötzlich müssen die Spitzenflieger scharf nach Norden abgeschwenkt sein, - da stehen zwei, drei, fünf oder mehr farbige Leuchttrauben genau über mir am Himmel und stecken die Angriffsgrenzen ab. Taghell ist die ganze Gegend erleuchtet, und dann bricht auch schon die Hölle los... wie aus allen Schlünden...

„Flackernd steigt die Feuersäule,
durch der Straßen lange Zeile
wächst es fort mit Windeseile,
kochend wie aus Ofens Rachen...
Alles rennet, rettet, flüchtet,
taghell ist die Nacht gelichtet...“

55 Minuten lang... ununterbrochen und pausenlos... Mortuos plango... die Toten beklage ich.

Als ich nachher aus meinem Kellerloch heraus nach oben krieche, da bietet sich mir ein grauenerregender Anblick. Soweit die riesige Qualmwolke, die über dem ganzen Ronsdorfer Talkessel lagert, den Blick ab und zu freigibt - ein einziges wogendes Feuermeer. Zwischen den Trümmern und hereinstürzenden Häusern hetzen und laufen die Menschen, laufen halb entkleidet, halb erstickt, halb verbrannt herum, um wie Irrsinnige noch etwas von ihrer Habe zu retten. Aber vergeblich, rettungslos...

„Hoffnungslos
weicht der Mensch der Götterstärke,
müßig sieht er seine Werke
und bewundernd untergehen.“

Und der Fußballrausch in Ronsdorf ist buchstäblich in Qualm und Rauch und Hitze erstickt... keiner denkt mehr an Sport, keiner denkt mehr an „das große Spiel“.

Erst Tage später lässt sich der gesamte Umfang der Zerstörung und Verwüstung unserer Heimatstadt übersehen. Die ganze Innenstadt ist vernichtet und bildet einen einzigen Trümmerhaufen. Aus Schutt und Asche ragen die verkohlten Linden des idyllischen Marktplatzes heraus und drohend und mahnend recken sich die Trümmerreste der Türme der lutherischen und katholischen Kirche gen Himmel, der grau in grau verhangen ist:

„Leergebrannt
ist die Stätte,
wilder Stürme raues Bette,
in den öden Fensterhöhlen
wohnt das Grauen,
und des Himmels Wolken schauen
hoch hinein...“

Ausschnitte aus der völlig zerstörten Innenstadt...

 
Staasstraße, im Hintergrund der Turm der lutherischen Kirche


Staasstraße, im Hintergrund die Marktstraße,
rechts das Ronsdorfer Rathaus (heute Verwaltungshaus)

Vom Turn- und Spielverein ist nichts, aber auch gar nichts mehr vorhanden. Das schöne, alte Vereinslokal wurde ein voller Raub der Flammen in der Innenstadt, es blieb nichts vom ganzen Haus übrig. Damit hatte der TSV alle seine Reliquien eingebüßt, sein gesamtes Inventar verloren, alles, was er Kostbares besaß an Erinnerungen: Bilder, Plaketten, Preise, Auszeichnungen der ganzen Jahre seit der Gründung des Vereins im Jahre 1905. Dazu die für den nächsten Spieltag fertig gepackten Koffer mit Fußballkleidung, Schuhen, Trikots usw. Der schöne Sportplatz in den Ronsdorfer Anlagen ist durch schwere Sprengbomben in eine Kraterlandschaft verwandelt. Die Umkleideräume sind ausgebrannt, das Kassenhaus zerstört. Und wie Hohn und Spott auf die Menschheit ragt einsam der Felsblock unbeschädigt auf seinem Sockel empor, der im Jubiläumsjahr 1930 als Ehrenmal den Gefallenen des ersten Weltkrieges 1914/18 gewidmet wurde:

„Ihr war’t eine Saat, in Tränen gesät,
doch wenn sie reift und in Ähren steht,
so werdet Ihr aus lebendigen Händen
uns Frieden schaffen und Segen spenden...“

Die Mitglieder des TSV sind in alle Himmelsrichtungen zerstreut, vom Winde verweht. Sehr viele sind total ausgebombt. Der Fußballsport in Ronsdorf ist tot. Wird er sich je wieder erheben?...

Bleiben wir stehen auf unserem Wege und blicken zurück auf Vergangenes, erhellen sich Stunden, die uns Unvergessenes schenkten. Wir begegnen Menschen, die mit uns gingen und Freunde, mit denen wir gemeinsam um sportliche Erfolge stritten. - Das Bluten zweier Weltkriege forderte sie, die Macht einer unmenschlichen Zeit versagte ihnen das heutige Erleben. Sie deckt die Erde fremder Länder oder birgt das heimatliche Grab. - Sportfreunde, die heute nicht mehr unter uns sind, in unseren Gedanken aber fortleben, werden uns unvergessen sein.
Wir erfuhren manche Todesnachricht, doch der Verbleib vieler Mitglieder blieb ungeklärt. So sehen wir davon ab, ihre Namen anzuführen, denn für die Vollständigkeit einer Totenliste ist dem Verein leider keine Gewähr gegeben.

Im 1. Weltkrieg fielen 45 Kameraden, 1939-1945 sind etwa 65 Kameraden gefallen oder vermisst.


Neues Leben blüht aus den Ruinen...

Heute ist Sonntag... der 26. August 1945 - etwas mehr als zwei Jahre nach jener furchtbaren Nacht, die kein Ronsdorfer in seinem Leben vergessen wird. Ein wunderschöner, warmer Sommertag, der den Menschen wohl tut. Heute soll zum erstenmal wieder ein Fußballspiel in der Ronsdorfer Waldkampfbahn steigen. Unterwegs treffe ich viele alte Bekannte, alle eilen Richtung Sportplatz. Es gibt keine Zeitung, die eine Sportvorschau gebracht hätte, es gibt keine Litfaßsäulen, es gibt ja keine Plakatdruckereien. Aber jener Freund des Sportes weiß Bescheid, von Mund zu Mund, von Haus zu Haus ist die Botschaft weitergegeben worden, und alle, alle sind sie wieder da. Die dem Kriege und dem Grauen Entronnenen erfreuen sich der Spätsommersonne und eilen zu ihrem einzigen Vergnügen, das sie nun wieder allwöchentlich haben wollen und sollen.

Der körperliche und seelische Druck ist trotz der Katastrophe der Niederlage von den Menschen genommen und einer Entspannung gewichen. Das Leben ist noch im Umbruch, an normale Verhältnisse nicht zu denken. Aber welche Leistung der im Vorstand des TSV tätigen Männer, sich sofort nach dem Zusammenbruch wieder eine Aufgabe zu stellen: die Jugend zu sammeln, zu erziehen, und mit der sportlichen Breitenarbeit zu beginnen. Die Waldkampfbahn sollte schnellstens wieder die Erholungsstätte der gesamten Jugend werden. In den Reihen unseres Vereins trafen sich doch von alters her alle Ronsdorfer ohne Unterschied des Standes, der Bekenntnisse, der Auffassungen, ein wahrer Boden der Volksgemeinschaft, auf dem jeder schon immer nach seiner Fasson selig werden konnte. Und so eilen auch an diesem Sonntag wieder alle Anhänger zu ihrer geliebten Sportstätte.

Auf dem Platz das altgewohnte Bild. Das Kassenhaus fehlt zwar noch, auch die Umzäunung ist noch nicht wieder hergestellt. Aber was macht das aus? Der Platz selbst ist in Ordnung, fleißige Hände haben die Bombentrichter sauber zugeschüttet und die Spielfläche anständig planiert. Und die allgütige Mutter Natur hat mit ihrem Sommergrün die vielen Narben und Wunden barmherzig zugedeckt; die bergischen Eichen umrauschen den Spielplatz wie in den früheren Jahren, als ob nichts gewesen wäre, und über allem spannt sich der blaue Himmelsdom.

Auf den Rängen das erwartungsvolle Raunen der Menge, darüber - genau wie in früheren Tagen - wenn auch erheblich dünner - die im leichten Sommerwind verwehende Tabakwolke. Eigengewächs...

Da... Beifall braust auf... die Mannschaften laufen ein... der Schiedsrichter pfeift an... und der runde Lederball rollt wieder in der Waldkampfbahn des TSV Ronsdorf... Vivos voco... die Lebenden rufe ich.

"Holder Friede,
süße Eintracht,
weilet, weilet
freundlich über diese Stadt!"


Zehn Jahre Wiederaufbau 1945-1955

Wo ein Wille - ist ein Weg

Diese Lebenden, die da gerufen wurden, nahmen es mit ihren Pflichten sehr ernst. So werden auch in Ronsdorf Trümmer beseitigt, werden Grundsteine für einen neuen Aufbau gelegt. Fußball ist nach diesem Krieg die populäre Sportart. So finden sich die ersten Heimkehrer beim TSV ein. Aber viele fehlen, sind auch bis heute nicht wiedergekommen. Es waren Spieler darunter, die zu großen Hoffnungen berechtigten und die dazu beigetragen hatten, dass der Verein im großen bergisch-märkischen Raum zu einem Begriff wurde für gute Leistung und sportliche Haltung.

Ende August sind es schon 30 Aktive, über die der Verein schon wieder verfügt. Die ersten Freundschaftsspiele haben erkennen lassen, dass die Ronsdorfer Mannschaft eine beachtliche Spielstärke hat, und dass es gewagt werden kann, sie zum ersten Nachkriegswettbewerb, einer auf den Wuppertaler Raum begrenzten Meisterschaft, zu melden. Schon im Herbst 1945, als die ersten großen Schwierigkeiten beseitigt sind, wird zu einer Wuppertaler Stadtmeisterschaft gestartet. Es gibt die Spielgruppen „West“ und „Ost“. Der TSV, der kurz vorher mit einem 7:3-Sieg in Cronenberg bewiesen hat, dass er wieder „da“ ist, spielt in der Gruppe „Ost“ eine beachtliche Rolle. Nur unglücklich verpasst die Mannschaft den Gruppensieg und wird Zweiter hinter der Sport- und Spielvereinigung Barmen. Es kommt nun zum Ausscheidungsspiel gegen den Zweiten der Gruppe „West“, den Cronenberger Sportclub, zwecks Ermittlung des dritten Vereins, der neben Vohwinkel 80 und der SSVg. Barmen in die Amateurliga aufsteigen wird. Mehr als 5000 Besucher sehen an einem heißen Junisonntag des Jahres 1946 im Höfen in Barmen ein begeisterndes Spiel. Der SC Cronenberg ist die glücklichere Mannschaft und bleibt dank großer Leistungen des Torwart Wilhelm nach Verlängerung mit 3:1 siegreich, nachdem es nach Ablauf der regulären Spielzeit noch 1:1 gestanden hatte. Mit Fritz Benninghaven, Willy Schröder, Werner Rathmann, Adolf Lichte, Günter Trier, Rudi Müseler, Willi März, Rolf und Robert Zöllner, Werner Pick, Leo Seel, Gert Peters u.a., standen dem Verein schon ein Jahr nach Kriegsende hervorragende Kräfte zur Verfügung.

Der Vorstand hat in diesem und in den nachfolgenden Jahren viel schwere Arbeit verrichten müssen, bedingt durch Erscheinungen, die das Chaos des verlorenen Krieges mit sich brachte. Es fehlte an den einfachsten Mitteln.

Schon im ersten Jahre des Wiederaufbaues wurde der TSV von einem schweren Schicksalsschlag betroffen durch den Tod seines langjährigen Vereinsführers Emil Casel - tief betrauert von der gesamten Ronsdorfer Sportgemeinde. Sein Nachfolger im Vorstand wurde Alfred Ackermann, der dann in schwerer Nachkriegszeit die Bürde der Vereinslasten auf seine Schultern nahm. Er war im TSV kein Unbekannter.

In dem Jahre geboren, in dem sein geliebter TSV aus der Taufe gehoben wurde, stand Alfred Ackermann schon in jungen Jahren in den Reihen der Aktiven. Aus dem spielerisch begabten und sportlich sauberen Jugendspieler wurde der Mittelläufer und Spielführer der zweiten Fußballmannschaft. Sein Idealismus in Verbindung mit einer besonderen Tatkraft und einem umfangreichen Wissen um den schönen Fußballsport ließen den jungen Spieler bald zu einem angesehenen Mitarbeiter in der Vereinsleitung werden: Er wurde Geschäftsführer und übernahm damit einen Posten, den er in vielen Jahren vor dem 2. Weltkrieg mit einer besonderen Liebe und Gewissenhaftigkeit ausfüllte.

Als nach Kriegsende 1945 der TSV wiedererstand, war Alfred Ackermann erneut zur Stelle. Die Jahreshauptversammlung übertrug ihm dann im nachfolgenden Jahre das verantwortungsvolle Amt des 1. Vorsitzenden. Was er hier unter den schwierigsten Umständen unter Hintansetzung seiner Person für die Allgemeinheit geleistet hat, stellt ihn in die vordere Reihe der um den Ronsdorfer Sport verdienstvollen Persönlichkeiten. - Gesundheitliche Gründe zwangen Alfred Ackermann, im Jahre 1949 die Vereinsleitung niederzulegen. Mit Leib und Seele blieb er aber TSVer, stand bei wichtigen Anlässen beratend zur Seite und war immer ein Mann, dessen Wort Beachtung und Widerhall fand. Eine schwere Krankheit nahm ihn im November 1954 von uns. In der TSV-Familie wird er aber immer fortleben als Vorbild für Jung und Alt. In jenen Zeiten war auch Werner Hecke als 2. Vorsitzender eine starke Stütze des Vereins, und der Vorstand konnte sich glücklich schätzen derart tüchtige und bewährte Männer zur Seite zu haben. So ging die Abwicklung des Spielverkehrs mit drei Seniorenmannschaften glatt vonstatten, wenn man von jenen Mängeln absieht, die in der Beschaffung von Ausrüstung der aktiven Spieler bestanden. Dank guter Verbindungen einiger Vorstandsmitglieder wurde auch in dieser Hinsicht manches Hindernis beseitigt. Helmut Betzhold, Paul Müller und Paul Idel, die sich schon kurz nach Kriegsende um den Aufbau einer Jugendabteilung bemühten, konnten in der Spielzeit 1947/48 einen großen Erfolg verbuchen: Die Meisterschaft der A1-Jugend im Kreis Wuppertal-Niederberg.

Ein großer Tag in der Vereinsgeschichte wird immer der 20. Juli 1947 bleiben. In einer Zeit, wo es infolge der wirtschaftlichen Verhältnisse fast unmöglich war, mit namhaften Vereinen Spielabschlüsse zu tätigen, kam es mit Unterstützung eines bekannten Ronsdorfer Unternehmens zu einem Spielabschluss, der weit über den Rahmen des lokalen Kreises hinaus Bedeutung fand. 

Das Gastspiel des sechsfachen Deutschen Meisters Schalke 04 in der Waldkampfbahn. Eine Sensation für Wuppertal und das Bergische Land. Schon fünf Stunden vor Beginn standen die ersten Besucher an den Kassen. Als es 16.00 Uhr wurde, hatte die Waldkampfbahn die Rekordzahl von 8000 Besuchern zu verzeichnen.





Die Ronsdorfer Mannschaft in der Besetzung mit: Hochheimer, März, Arrenberg, Benninghoven, Pick, Heyer, Zöllner I, Zöllner II, Lux, Trier, Seel, Schröder lieferte dem prominenten Gegner einen großen Kampf und bewies wieder einmal, dass sie mit der Größe der ihr gestellten Aufgabe wächst. Dabei hatten die Schalker mit Kwiatkowski, Berg, Schweisfurth, Sontow, Tibulski, Dargaschewski, Schmidtke, Burdenski, Klodt, Kuzorra, Winkler bis auf Szepan die beste Vertretung aufgeboten. 



Der 4:1-Erfolg der Schalker ist in Anbetracht der Tatsache, dass sich die Ronsdorfer Mannschaft mit einer großen Leistung in die Herzen der Zuschauer gespielt hatte, von nebensächlicher Bedeutung.

Gastspielreisen der Senioren-Fußballmannschaften ins Hessenland, ins Oberbergische und zum Rhein legten Zeugnis ab von der rührigen Arbeit des damaligen Vorstandes mit Alfred Ackermann als 1. und Johannes Rauner als
2. Vorsitzenden.

Die erste Mannschaft hatte in der Meisterschaft 1947/48 eine schlechte Hinspielserie, erreichte dann aber in der Zeit von Januar bis Mai 1948 in einer Siegesserie sondergleichen, die ihren Höhepunkt mit dem 2:0-Sieg über den Meister SSV Wuppertal im Wuppertaler Stadion hatte, einen Platz in der Spitzengruppe. In dieser Zeit war der soeben aus Gefangenschaft heimgekehrte Franz Heinrich die starke Stütze.

Die spielstarke 1. Fußballmannschaft 1947/48: 


von links nach rechts:
A.Ackermann (1.Vorsitzender), Seel, Lux, Arrenberg,Trier, Rathmann, 
Matthey (Spielausschussobmann)
Mitte: Rolf Zöllner, Robert Zöllner, G. Heyer
unten: Betzhold, Heinrich, Schröder

Auch in den nächsten Jahren blieb die Ronsdorfer Mannschaft in der Bezirksklasse Wuppertal/Niederberg eine der technisch besten. Das Spielermaterial war allerdings, bedingt durch Weggang einiger guter Kräfte, nicht mehr auswahlreich, aber dennoch groß genug, um zunächst einmal die Klassenzugehörigkeit erhalten zu können. In der Erkenntnis, dass der Verein auf die Dauer nur von seiner Jugend leben kann, ließ der Spielausschuss junge Leute zum Zuge kommen, von denen der rechte Läufer Paul Heyer einen Stammplatz gewann. Freude bereitete die Arbeit der Jugendabteilung. Die B1-Jugend (14-16-Jährige) schaffte in der Saison 1948/49 die Meisterschaft des Bezirks Berg.-Mark und kam auch zu Erfolgen im Kampf um den Titel des Niederrhein-Meisters. Auch Auswahlmannschaften des Kreises Wuppertal/Niederberg hatten TSV-Jungen in ihren Reihen. Beweise genug für die erfreuliche Tatsache, dass der Verein, wie schon vor dem Kriege, eine gewissenhafte Jugendarbeit betrieb. Im Frühjahr 1949 ist es dem Spielausschuss unter Leitung des Obmannes Ernst Matthey möglich, auch eine starke Alte-Herren-Mannschaft in den Spielbetrieb einzureihen.

Bei dem ewigen Auf und Ab, dem in sehr starken Maße der Fußballsport unterworfen ist, konnte es nicht ausbleiben, dass auch der Verein einmal auf einen Tiefstand sank, der in der Leistung der 1. Fußballmannschaft seinen Ausdruck finden musste. Man konnte sogar von einer schweren Krise sprechen, als die Mannschaft am Ende der Spielzeit 1951/52 den bitteren Weg in die 1. Kreisklasse gehen musste. Das Vereinsgefüge blieb glücklicherweise stark, so stark, dass die Mannschaft schon im nächsten Jahre wieder den Aufstieg schaffte und sogar als Klassenneuling wieder eine führende Rolle spielen konnte. Vorsitzender Werner Casel und Heinrich Kemper als Spielausschussobmann und Trainer Gustav Petrat hatten es in gemeinsamer Arbeit verstanden, eine starke Mannschaft zu bilden. Der glückliche Umstand, dass mit Eberhard Beckmann ein talentierter Jugendspieler einschlug, Rolf Zöllner nach längerer Pause wieder in bester Form den Mittelläuferposten bekleidete und die zwischenzeitlich abgewanderten Stürmer Günter Trier und Gert Peters zurückkehrten, war beim Aufbau einer Mannschaft, die Aussichten auf den Wiederaufstieg haben sollte, von entscheidender Bedeutung.

Den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksklasse erkämpften die nachfolgend aufgeführten Spieler:


von links nach rechts:
E. Bausch (1.Vorsitzender),Trainer Petrat, Werker, Trier, Peters, 
Schwaffert, Voß, Kemper, Lusebrink, Casel,
Mitte: Heyder, Zöllner, Beckmann,
unten: Brandenburger, Bornschein, Eilau


Vereinsarbeit 1953

Der Vorstand mit Eduard Bausch an der Spitze, der das Amt im Jahre 1953 von Werner Casel übernommen hatte, sieht mit Zufriedenheit der weiteren Entwicklung entgegen.
Die Jugendabteilung, in besten Händen bei Ernst Schnitzius, hat wie in der Vergangenheit, so auch in der Zukunft das Bestreben, eine verbindliche Jugendpflege zu betreiben. Es wird dann gelingen, dem Verein immer einen brauchbaren Nachwuchs zu geben.
Der Spielausschuss mit Obmann Günter Heyer wird für eine richtige Verwendung talentierter Jungen Sorge tragen. So kann die Überzeugung ausgesprochen werden, dass der Spielbetrieb als wesentlicher Bestandteil des Vereinslebens auch in der Zukunft in geordneten Bahnen verläuft.
Der Fußballabteilung, der größten Abteilung des Vereins, rufen wir darum am Tage des goldenen Jubiläums zu: „Ob Sieg oder Niederlage, haltet zusammen, dann wird der Verein auch in der Zukunft das bleiben, was er seit 50 Jahren ist: Eine Heimstätte sportbegeisterter Menschen!“


Querschnitt durch die Fußballereignisse der letzten 10 Jahre

In den Jahren nach dem goldenen Jubiläum nahm die Fußball-Abteilung einen enormen Aufschwung. Die erste Mannschaft als Träger des Vereins spielte in der Bezirksklasse Wuppertal-Niederberg eine immer stärkere Rolle. Aber nicht nur in den Meisterschaftsspielen kam die Stärke der „Zebras“ zum Ausdruck, insbesondere waren es die Stadtpokalspiele (General-Anzeiger-Pokal) in denen die TSVer ihre wahre Stärke unter Beweis stellten.

Wenn man die Ronsdorfer Erfolge in dieser Runde zusammenfasst, so ergibt sich insgesamt gesehen eine eindeutige Spitzenstellung, obwohl die „Zebras“ nur im Jahre 1958 durch einen 6:2-Erfolg über den Cronenberger Sportclub Stadtmeister wurden. Dazu kommt, dass die Ronsdorfer in den Jahren1959/60 und 61 jeweils im Endkampf standen. Diese Spiele gingen aber verloren, so dass man mit dem zweiten Platz vorlieb nehmen musste.

Der größte Erfolg der Ronsdorfer Fußballer war aber zweifellos der Aufstieg zur Landesliga im Jahre 1959. Die Meisterschaft der Saison 1958/59 musste mit dem SV Heiligenhaus 09 geteilt werden. Beide Vereine standen nach Beendigung der Saison punktgleich an erster Stelle, da aber nur eine Mannschaft aufsteigen konnte, wurde ein Ausscheidungsspiel auf neutralem Platz notwendig. Dieses Entscheidungsspiel ging unter dem Namen „Die Sonnenschlacht von Mettmann“ in die Vereinsgeschichte ein!

Lesen wir darüber den eingehenden Bericht der „Westdeutschen Rundschau“ vom 15. Juni 1959:

TSV Ronsdorf erkämpfte sich die Landesliga
4:3 nach dramatischer Schlacht in der 93. Minute / Heiligenhaus hatte 1:3 aufgeholt.

Die Heiligenhauser und Ronsdorfer Anhänger waren in vielen Omnibussen und PKW’s nach Mettmann ins Stadion "Stadtwald" gekommen, und bei Beginn des von Schiedsrichter Schörnig (Düsseldorf) großzügig geleiteten Spieles mögen es gut 3500 Zuschauer gewesen sein, die „ihre“ Mannschaft mit Fahnen, Fähnchen und Transparenten stimmgewaltig unterstützten.


von links nach rechts:
stehend: Brandenburger, Trier, Bäcker (Begleiter), Elstermeier, Peters, Fischer (Begleiter), 
Rose, Gluth, Rittershaus.
knieend: Bornschein Eilau, Heynen, Lemke.

Heiligenhaus 09 spielte mit:
Knüll; Gryczan, Groß; Krömmel, Jegutzki, Müller; Kilian, Beyer, Jäckel, Kösling, Hüttmann.

Genau um 15.00 Uhr pfiff Schiedsrichter Schörnig das Spiel an, und schon bald hatten die Zuschauer Gelegenheit, ihrer Freude über einen Torerfolg sichtbaren Ausdruck zu geben. In der vierten Minute wurde am Ronsdorfer Strafraum ein indirekter Freistoß verhängt, den Kösling, für Bornschein unhaltbar, in die lange Ecke einschoss. 1:0 für Heiligenhaus! Knüll im Heiligenhauser Tor hatte die erste Gelegenheit, sich auszuzeichnen, als er einen flachgeschossenen Ball von Lemke noch soeben aus der linken unteren Torecke fischte. In der kurzen Ronsdorfer Drangperiode passierte dem rechten Verteidiger Gryczan das Malheur, den Ball mit der Hand zu spielen. Schiedsrichter Schörnig zeigte auf den Elfmeterpunkt. Trier verwandelte prompt zum 1:1. Das war in der neunten Minute! Die Stimmung im Fußballvolk wuchs zusehends, und beide Deckungsreihen mussten streckenweise alles aufbieten, um einen möglichen Torvorsprung zu verhindern. Nach 19 Minuten Spielzeit verlängerte Gluth einen Ball zu Peters, der auf dem linken Flügel seinen Verteidiger stehen ließ und schön nach innen gab, wo Heinen, Lemke und Trier den Ball verpassen. Der unermüdlich rackernde Trier holt sich den Ball von der Außenlinie und gibt eine Maßvorlage zu Lemke, der für Knüll unhaltbar einköpft. 2:1 für Ronsdorf! In den folgenden Spielminuten erweisen sich die „Zebras“ als schneller, härter und hatten vor allen Dingen bei Kopfbällen immer Vorteile. Als Jegutzki einen hohen Ball wegköpfen will, kommt der Ball zum freistehenden Heinen, der aber über die Querlatte schießt. Eine Minute später macht er den Fehler wieder wett, als er Lemke so maßgerecht vorlegt, dass dieser freistehend zum 3:1 einschießen kann. Das passierte in der 31. Minute. Taktisch und überlegt ließen die Ronsdorfer die „09er“ nun kommen, blieben aber durch Trier, Lemke und Peters immer wieder gefährlich. Knüll und Jegutzki standen in der Heiligenhauser Abwehr sicher und zerstörten manche gute Absicht der Ronsdorfer.
Der stärker aufkommende Wind beeinträchtigte in der zweiten Halbzeit das Spiel derart, dass die Heiligenhauser mehr und mehr Oberwasser bekamen. Die ganze Ronsdorfer Deckung musste dann zehn Minuten lang voll aus sich herausgehen und sich der stürmischen Angriffe der „09er“ erwehren. In der 58. Minute bekam man den Ball nicht aus dem Strafraum fort. Einen zu lasch weggeschlagenen Ball bekam Beyer vor die Füße, und durch die Ronsdorfer vielbeinige Verteidigung zischte der Ball ins Netz. Also nur noch 3:2!

Bei dem Tatendrang der Heiligenhauser war es nun nur noch eine Frage der Zeit, wann der Ausgleich fallen würde. Nach einer Flanke von Kilian war Kösling frei, erwischte den Ball noch soeben und lenkte den Ball an dem verdutzten Bornschein zum Ausgleich ins Tor. Noch waren aber sieben Minuten bis zur regulären Spielzeit. Die „Zebras“ fingen sich dank der unermüdlichen Arbeit von Trier, Lemke, Peters und Heinen, die hinten mit aushalfen, und hätten beinahe mit dem Schlusspfiff den Siegtreffer erzielt, als Lemke sich an Jegutzki vorbeischob, dann aber freistehend Knüll den Ball in die Arme schoss. Abpfiff und Verlängerung. Schon ermüdet von dem nervenaufreibenden Spiel gingen die Mannschaften ohne Pause in die erste Verlängerung. Die robustere Art der Ronsdorfer sollte sich erst jetzt zeigen, Lemke jagte wieder einer Vorlage nach, die ihm Trier servierte, stand frei vor Knüll und - knallte den Ball gegen den rechten Torpfosten. Entsetzen bei den Ronsdorfern. Aber Elstermeier war mitgelaufen und schoss den zurück- springenden Ball unhaltbar in die linke untere Ecke, den Knüll nicht erreichen konnte. Bis zum Schluss spielten die „Zebras“ dann auf Vorsicht und verstanden es, den errungenen Vorsprung über die Verlängerung zu bringen. Nach dem Abpfiff des Unparteiischen gab es für die Ronsdorfer Anhänger kein Halten mehr. Alles stürmte auf den Platz und trug die elf siegreichen Spieler vom Platz. In sportlich fairer Weise gratulierten die unterlegenen Heiligenhauser.

In den nachfolgenden Jahren stellte es sich heraus, dass das Spielen in der Landesliga kein Zuckerschlecken war.
1960 und 1961 erreichten die „Zebras“ jeweils den achtbaren sechsten Tabellenplatz.
In den Jahren danach machte sich die Einberufung vieler Spieler zur Bundeswehr stark bemerkbar.
1962 stand die Mannschaft nach Ablauf der ersten Serie fast hoffnungslos am Tabellenende, um dann in einer einmaligen Siegesserie am Ende der Spielzeit noch den neunten Tabellenplatz zu erreichen. Eine zweitägige Fahrt nach Boppard am Rhein war der Lohn für den Einsatz der gesamten Mannschaft.

Im Jahr danach konnten sich die Ronsdorfer  dann durch den zwölften Platz noch soeben vor der Abstiegsqualifikation retten, in die insgesamt vier Vereine gehen mussten, da alle punktgleich am Tabellenende standen.
Im Jahr 1964 gelang es mit vielen Mühen den dreizehnten Tabellenplatz zu erreichen, um somit dem Abstieg zu entgehen.

Im Jubiläumsjahr waren die Sorgen nicht geringer, u.a. deswegen, da in den Kämpfen der zweiten Serie immer wieder Spieler verletzt wurden. In vier aufeinander folgenden Spielen mussten die „Zebras“ die zweite Hälfte mit nur je 10 Leuten durchstehen. Sei es wie es sei, gegen Saisonende erreichte das Bangen um den Abstieg seinen Höhepunkt und es hieß, gute Nerven behalten bis zum letzten Spieltag. In einem dramatischen, alles entscheidenden Kampf wurde der SC Sonnborn mit 5:2 geschlagen und dieser Sieg bedeutete in letzter Minute die Rettung vor dem Abstieg.

Die Aufstiegs-Mannschaft von 1965:


von links nach rechts:
stehend: H.Schöler (Begleiter), Knüppelberg, Bender, Swoboda; Schirner;
Beckmann, Schleife, Lemke, Scholz, O.Bäcker (Begleiter
knieend: Rose, Clemens, Schwieder

Die Abschlusstabelle, in der zwischen dem 5. und 15. Platz nur ein Unterschied von 3 Punkten lag, weist auf die Ausgeglichenheit der Mannschaften hin und lässt die Dramatik erkennen, die die gesamten Spiele der Saison 1964/65 begleitete.

Die Vereinsführung liegt im Jubiläumsjahr 1965 in den Händen von: Eduard Bausch (1. Vorsitzender), Helmut Betzhold (2. Vorsitzender),  Hans Simmerkus (Geschäftsführer), Adolf Hofmann (Jugendleiter), Kurt Rüsgen (Sozialwart) und zum erweiterten Vorstand gehören: Dieter Schörken (Basketball), Horst Henn (Handball), Günter Luhn (Tischtennis). Um die Finanzen sorgen sich die Sportkameraden Thiel (1. Kassierer), Max Gürtzgen (2. Kassierer) und Albert Köhler (Platzkassierer).

Die Freude war jedoch nicht von langer Dauer, da es nicht gelang, die 1. Fußballmannschaft zu verstärken, und so war der Abstieg in die Bezirksklasse im Jahre 1967 nicht zu vermeiden.
In der Saison 1967/68 konnten sich die „Zebras“ dann wieder behaupten und belegten den zweiten Tabellenplatz.
Auch in der nächsten Spielzeit verlief alles nach Wunsch, aber es reichte auch nur zu einem undankbaren zweiten Platz. - Ein Jahr später war man nur Siebenter.
In den folgenden Jahren spielte man mehr recht als schlecht und in der Spielzeit 1975/76 kam es zu einem Tief, wie es sich schon lange anbahnte.
Der Abgang von Leistungsträgern wie Blombach, Curtz, Vogel, Müller und das verletzungsbedingte Ausscheiden von Lemke und Ley konnte nicht aufgefangen werden. Dem neu verpflichteten Trainer Karl Heinz Wollmer konnte keine spielstarke Mannschaft angeboten werden.
Dazu kam, dass die „Zebras“ als einziger Wuppertaler Verein in der Bezirksklasse Remscheid-Solingen spielen musste.
Verletzungspech und unglückliche Niederlagen gegen mitabstieggefährdete Mannschaften besiegelten das Schicksal der 1. Fußballmannschaft - der Abstieg in die Kreisklasse war nicht mehr zu vermeiden.

Nach dieser negativen Entwicklung passte sich der Vorstand nun der Entwicklung im Amateursport an. Ein Förderungskreis, angeführt von den Herren Dr. Gürtzgen, Dr. Reinold und Dr. Müller, sorgten für eine finanzielle Grundlage, die es ermöglichte, die mittlerweile vom DFB genehmigten Ablösesummen für Amateurspieler aufzubringen.

Spielertrainer Ronald Blombach gelang es, diese Mannschaft sportlich und kameradschaftlich so zusammenzuschweißen, dass der sofortige Wiederaufstieg 1977 geschafft wurde. Voller Hoffnung ging man nun in die neue Saison, doch es zeigte sich, dass in der Bezirksklasse Wuppertal-Niederberg die Trauben höher hingen.
Trotzdem war man zufrieden und im zweiten Durchgang hatte sich die Mannschaft so gefestigt, dass es bis zum letzten Spieltag noch Hoffnung auf den ersten Tabellenplatz gab.
Hier war man aber auf die Hilfe des Cronenberger SC angewiesen, dem es aber nicht gelang, den Favoriten Borussia Velbert zu schlagen.
Vorstand, Trainer und die Mannschaft nahmen es gelassen hin, man war sich einig, in der neuen Saison 1978/79 schaffen wir es - der Sprung in die Landesliga wurde vorprogrammiert.
Die Zuversicht blieb, auch wenn es Rückschläge gab - so wurden im Heimspiel gegen Cronenberg beide Punkte abgegeben, der lange Winter brachte Trainingsprobleme und fehlende Spielpraxis.
Die Saison endete erst Ende Mai; und wieder sollte der letzte Spieltag die Entscheidung bringen. Mit einem klaren Sieg gegen Düsseldorf-Eller wurde das gesteckte Ziel erreicht.

Ronsdorf war wieder in der Landesliga!


Diese Spieler waren an diesem Aufstieg beteiligt: 
Klaus Hesse, Hans David, Bernd Bever, Rainer Kotysch, Wilfried Kotysch, Manfred Thiofil, 
Günter Gröss, Günter Kötter, Canbek Sezer, Peter Tröder, Manfred Salomon, 
Axel Ahaus, Bozo Bojic, Achim Kels, Dirk Schmitz, Ronald Blombach.

Der Erfolg der letzten Jahre wurde letztlich aber auch maßgeblich geprägt durch den unermüdlichen Einsatz des Spielausschusses unter Leitung des Obmannes Otto Bäcker und seiner treuen Mitarbeiter Eckhard Clemens, Alfred Herbertz, Dieter Dohrs, Emil Kockenmüller, Bernd Schuhl und Albert Kels.
Nicht zu vergessen die Mitarbeiter, die sich vorwiegend um die unteren Mannschaften kümmerten, ohne deren Einsatz solche Erfolge nicht denkbar wären.
Besonderen Dank und Anerkennung hat der Verein dem Geschäftsführer der Fußball-Abteilung, Bernd Schuhl, zu zollen. Nicht zuletzt ist es seiner Übersicht zu danken, dass allen spielenden Mannschaften neben geregelten Trainingsmöglichkeiten der Spielbetrieb aller Mannschaften (z.Z. neunzehn) gewährleistet ist.

Seine intakte Organisation war nicht zuletzt der Grundstein zur Erlangung des „Fair Play Pokals“, der von der Barmenia Versicherung 1977 ins Leben gerufen wurde.

Dieser wertvolle Pokal wird alljährlich dem Verein verliehen, der nach einem System des Fußballkreises 3 Wuppertal-Niederberg sportlich und organisatorisch die Nr.1 im Kreisgebiet ist.

Der TSV 05 Ronsdorf konnte 1977 und 1979 diese Ehrung für sich beanspruchen!

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Aktualisiert ( Montag, den 16. Dezember 2013 um 10:12 Uhr )

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